70. Wiederkehr des Prozesses gegen die Lechleitergruppe

Dienstag, 15. Mai 2012, 19 Uhr im Jugendkulturzentrum FORUM, Neckarpromenade 46, Mannheim
Die Stadt Mannheim veranstaltet in Kooperation mit der VVN Mannheim eine Gedenkveranstaltung für die Opfer der Lechleitergruppe

Bürgermeister Michael Grötsch wird begrüßen.
Für die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten (VVN-BdA) wird Elke Kammigan-Bentzinger ein Grußwort sprechen.
Prof. Dr. Peter Steinbach von der Uni Mannheim spricht zum Thema:
„Vom umkämpften Widerstand zum gemeinsamen Widerstandsverständnis“

Lied- und Textbeiträge werden Blandine Bonjour und Bernd Köhler darbieten.

Was geschah am 15. Mai 1942?

Nachdem viele Mitglieder der Widerstandsgruppe im Frühjahr 1942 verhaftet wurden erfolgte am 14./15. Mai 1942 der Prozess.
Der Vorsitzende des 2. Senats des Volksgerichtshofes, NS-Richter Engert, verurteilte 14 Mitglieder zum Tode. Sie wurden am 15. Sept. 1942 in Stuttgart hingerichtet. Ihre Abschiedsbriefe dokumentieren ihre Gegnerschaft zum NS-Staat und die Sorge für ihre Familien.
Weitere Mitglieder erhielten hohe Gefängnisstrafen oder kamen ins Strafbataillon 999.
Ein zweiter Prozess fand im Okt. 1942 in Stuttgart statt. Der Vorsitzende Richter des OLG Cuhorst fällte 5 Todesurteile.
Diese wurden am 23. Febr. 1943 in Stuttgart vollstreckt.

Zur Vorgeschichte

Die Nazibewegung und Hitler kam an die Macht, weil es keine einheitliche Abwehr gegen die NS-Bewegung gab. Militärs und Banker, die Herren von Kohle und Stahl und die IG Farben puschten die NSDAP nach oben. Hitler sollte die Krise meistern und hatte diesen Herren viel versprochen. Ordnung in Deutschland zu schaffen, die Parteien der Linken und die Gewerkschaften auszuschalten und das Judentum in Wirtschaft und Gesellschaft auszulöschen, neuen Lebensraum und neue Rohstoffe im Osten zu erobern. Dass hieß Krieg.
Diese Ziele hat Hitler brutal verfolgt, deshalb musste jeglicher Widerstand, egal von welcher Seite, ausgelöscht werden.
Trotz Terror und brutalster Verfolgung gab es aber Widerstand zwischen 1933 und 1945. Die Lechleitergruppe gehörte dazu. 1941 organisierte Georg Lechleiter eine Gruppe aus Sozialdemokraten, Kommunisten und Parteilosen, die eine eigene Zeitung(„Der Vorbote“) verfassten und unter schwierigsten Bedingungen in die Betriebe brachten. Sie verurteilten den Krieg und wollten den Sturz Hitlers und eine Zukunft in Frieden.

Unsere Lehre für heute:

Gemeinsam Widerstand zu leisten gegen rassistische und faschistische Ideologien.