Nachdem bekannt wurde, dass die Wirtschaftjunioren Thilo Sarrazin zu ihrer Diskussionsveranstaltung „klartext“ in den Mannheimer Rosengarten eingeladen haben, protestieren viele Mannheimer Gruppen, Parteien und Organisationen gegen diesen Auftritt. Die Grünen im Gemeinderat erklärten, dass es für eine Stadt, die sich Toleranz und Vielfalt auf die Fahnen geschrieben habe keine hinnehmbare Veranstaltung sei. Die rassistischen und antisemitischen Thesen Sarrazins haben, so Gerhard Fontagnier, in Mannheim keinen Platz auf Diskussionen zu Integration.
Auch der Oberbürgermeister betonte, dass eine erneute Präsentation der Thesen Sarrazins nicht notwendig sei, wissenschaftlichen seien sie nicht haltbar und sie führten eher zu einer Spaltung der Gesellschaft. Mannheim widerlege die Behauptungen Sarrazins in der praktischen Integrationsarbeit und ein solches Podium entspräche nicht dem Geist Mannheims.
Ähnlich reagieren auch die SPD und die Jusos, die in ihrer Erklärung auf den Widerspruch den Mannheim Sarrazin entgegenbringe eingehen und so die biologistisch-rassistischen Äußerungen Sarrazins kritisieren. Der SPD Bundestagsabgeordnete Stefan Rebmann äußerte ebenfalls seine Kritik an einem Auftritt Sarrazins.
Der AK Antifa verweist in seiner Pressemitteilung auf den gesellschaftlich weit verbreiteten Rassismus und die Ausführung und Vertretung eines Selektionsrassismus nach ökonomischen, kapitalistischen Verwertungskriterien in nahezu allen etablierten Parteien. Einen gesicherten Aufenthaltsstatus bekomme man eben nur, wenn man dem Standort Deutschland und der deutschen Ökonomie nützlich sein könne.
Eine e-petition, die eine Anzeige im Mannheimer Morgen gegen den Auftritt Sarrazins unterstützt, ermöglicht allen Bürger_innen ihren Protest öffentlich zu machen. Ob sich noch ein aktiver Protest aus den ablehnenden Stellungnahmen ergibt, bleibt die nächste Zeit abzuwarten, Hinweise zu Protestveranstaltungen werden wir veröffentlichen.