Mit Klobürsten gegen die AfD: Kundgebungen am Paradeplatz und vor dem Schützenhaus Feudenheim

14500550_620465708135473_6214715777508260621_oAls Gegenaktion zur Veranstaltung „Die Zukunft der AfD“ mit AfD-Bundessprecher Jörg Meuthen gab es am 29.09.2016 zwei Versammlungen des Bündnis „Mannheim gegen Rechts“. Gegen 17:30 Uhr versammelten sich ca. 200 Personen am Paradeplatz zu einer Kundgebung. Anschließend fuhren die meisten davon weiter nach Feudenheim. Vor dem Schützenhaus, dem Veranstaltungsort der AfD, gab es die zweite kurze Aktion, ein Flashmob mit Klobürsten. Diese sollten symbolisieren, wie wir die Zukunft der AfD sehen: ab durch den Gulli auf dem Müllhaufen der Geschichte! Mit Transparenten, Schildern und Sprechchören wurde lautstark gegen die AfD Veranstaltung protestiert. Gegen 19:30 Uhr endete die Versammlung.

Auf dem Paradeplatz gab es Redebeiträge von Mitgliedsgruppen und Vertreter*innen des Bündnis „Mannheim gegen Rechts“, darunter vom Offenen Antifa Treffen im JUZ „Friedrich Dürr“, Gökay Akbulut (Die Linke), Gerhard Fontagnier (Grüne), Karlheinz Paskuda (Aufstehen gegen Rassismus), sowie Sprecher*innen der Ver.di Jugend Rhein-Neckar und der Interventionistischen Linken. In den Beiträgen wurde scharf kritisiert, wie die AfD mit rassistischer Hetze Stimmung gegen Geflüchtete und Migrant*innen Stimmung macht und damit die Gesellschaft spaltet. Gökay Akbulut argumentierte, die AfD vertritt neoliberale und unsoziale Positionen und bietet keine Lösungen für soziale Schieflagen an. Stattdessen gehen sie mit populistischen Parolen auf Stimmenfang und hetzen unter anderem gegen Schwule, Lesben und alternative Lebensformen. Der Protest gegen die AfD dürfe bei dieser Partei nicht enden, sondern müsse sich gegen jede Form von Sexismus und Alltagsrassismus wenden, rief ein Sprecher der Interventionistischen Linken die Menge auf, mit nach Feudenheim zu kommen. Mannheim ist eine Stadt der Vielfalt. Die AfD hat hier einfach keinen Platz, sagte Gerhard Fontagnier.

14435361_620465521468825_1697970860146580149_oMit einer völlig überfüllten Straßenbahn der Linie 2 fuhren die Protestierenden nach Feudenheim. Dort hatte die Polizei mit einem Großaufgebot das Schützenhaus weiträumig abgesperrt. Mit in Richtung Schützenhaus gesteckten Klobürsten wurde symbolisch protestiert und noch einmal laut und deutlich Position gegen die populistischen Parolen der AfD bezogen. Im gesamten Verlauf der Versammlung kam es zu keiner Eskalation mit AfD-Anhänger*innen. Die Polizei leitete sie mit einem großen Schild „AfD“ rechts abbiegen direkt auf den Parkplatz vor dem Schützenhaus – wie passend. Im Januar gab es vor dem Schützenhaus ein Gerangel, als AfD-Anhänger*innen und Gegendemonstrant*innen in der Einfahrt aufeinander trafen.

Das Bündnis „Mannheim gegen Rechts“ wird in den kommenden Wochen und Monaten darüber diskutieren, wie wir wirksam gegen den drohenden Rechtsruck der Gesellschaft handeln können. Symbolische Aktionen wie heute sind dabei wichtig, können aber nur ein Teil unserer Politik sein. Wir bedanken uns bei allen Teilnehmer*innen für ihr Kommen.

Bündnis Mannheim gegen Rechts / Orga-Team
30.09.2016