Nazi-Kriegsverherrlichung fand nicht statt

Am Montag, den 17. August, hatten sich am frühen Abend bis zu 200 Antifaschistinnen und Antifaschisten auf dem Mannheimer Marktplatz versammelt, um gegen die angekündigte Absicht von Nazis zu protestieren, dort eine Aktion zur Verherrlichung des Kriegsverbrechers Rudolf Hess durchzuführen. Ob diese Nazi-Aktion nun tatsächlich vorgesehen war, ist letztlich zweitrangig. Die Mannheimer AntifaschistInnen haben erneut gezeigt, dass sie partei- und gruppenübergreifend, bunt, tolerant und vielfältig ihren Widerstand gegen jegliche Nazi-Provokation demonstrieren, auch wenn nur eine kurze Vorbereitungszeit zur Verfügung steht.

Die Notwendigkeit, weiterhin wachsam zu sein, zeigt schon die Kandidatur von Silvio Waldheim für die NPD in Mannheim bei der Bundestagswahl Ende September. Man wird mit uns rechnen müssen.

Auch der Mannheimer Oberbürgermeister schickte den Protestierenden eine unterstützende Grussadresse aus seinem Urlaub. Sie lautet: „In Mannheim verstehen wir uns als Wertegemeinschaft. Toleranz, Wahrung und Verteidigung der Menschenwürde, Offenheit und Akzeptanz gegenüber anderen Kulturen und unterschiedlichen Lebensentwürfen sind für unser Selbstverständnis zentral. Wir wenden uns deshalb entschieden gegen alle, die diese Werte bedrohen und mit Füßen treten. Unsere Stadt hat unter dem Nationalsozialismus in besonderer Weise gelitten. Neben der fast völligen äußeren Zerstörung wurden wichtige Traditionen des gesellschaftlichen und geistigen Lebens zerstört, Tausende Mannheimer vertrieben oder ermordet. Wir sind entschlossen, das nie wieder zuzulassen. Unsere Botschaft ist klar: wir wollen keine Faschisten und Neonazis in unserer Stadt.“

Für das Bündnis Mannheim gegen Rechts,
Heiner Ritter