12. Kongress gegen Rechts: Eine völkische Partei auf dem Weg zur Volkspartei?

12. KONGRESS GEGEN RECHTS wird verschoben!

Nach intensiver Diskussion hat sich das Organistions-Team von MANNHEIM GEGEN RECHTS dafür entschieden, den für den 14.03.2020 geplanten Kongress zu verschieben.

Die Abwägung der Ansteckungsrisiken mit den Corona-Virus bei einer Veranstaltung, zu der sich etwa 180 Personen angemeldet haben, hat uns schweren Herzens bewogen, die Veranstaltung zu verschieben. Die Ansteckungs- bzw. Übertragungsrisiken bei der Kongressanmeldung, beim Aufenthalt im Saal sowie bei der Essensausgabe und -einnahme sind uns zu hoch. Wir haben auch Verantwortung für die Gesundheit der Menschen im Kampf gegen rechts sowie eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung im Sinne der Solidarität, den Verlauf der Pandemie zu verlangsamen.

Hinzu kommt, dass einige Referent*innen krankheitsbedingt absagen mussten.

Wir bitten um Verständnis für unsere Entscheidung.

Orga-Team von MANNHEIM GEGEN RECHTS

13.03.2020

 

Sa. 14. März 2020
von 10 bis 16 Uhr
im Jugendkulturzentrum Forum

Anmeldung erforderlich, Anmeldeschluss: 10. März 2019
>> zur Anmeldung per Onlineformular

Die Teilnahme ist kostenlos. Essen und Getränke auf Spendenbasis.
Es handelt sich um eine geschlossene Veranstaltung, Teilnahme nur mit Anmeldebestätigung. Bei uns soll sich jede*r wohlfühlen und geschützt vor Diskriminierung sein. Wir behalten uns daher vor, Personen, die rechten
Organisationen angehören oder durch die Teilnahme an rechten bzw. rassistischen Aktionen aufgefallen sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren bzw. sie des Hauses zu verweisen.

Flyer PDF-Datei

Eine völkische Partei auf dem Weg zur Volkspartei?

Nazis in der Partei sind für die AfD seit langem kein Problem. Bei den Landtagswahlen in den östlichen Bundesländern hat die AfD erschreckende Ergebnisse eingefahren. Die neue AfD-Strategie ist, die CDU von der extrem rechten Seite her weich zu klopfen und sich koalitionsfähig zu zeigen. Insbesondere reaktionäre Kreise in der CDU können sich das gut vorstellen.

In Mannheim scheint es anders zu laufen. Der AfD-Höhenflug durch Wahlerfolge ist bei der Kommunalwahl gebremst, wenn auch auf hohem Niveau. Und die AfD-Vertreter vor Ort biedern sich an: sie wollten sich nur zum Wohle Mannheims politisch einbringen; mit Landes- oder gar Bundespolitik habe man nichts am Hut. Was ist zu tun?

Das Bündnis „Mannheim gegen Rechts“ beschäftigt sich auf dem Kongress mit wissenschaftlich fundierten Erkenntnissen über das Wahlverhalten von AfD-Wähler*innen. Wir befassen uns mit den neuen strategischen Überlegungen der AfD, ihre derzeitige Machtposition, insbesondere im Osten, zu festigen und auszubauen, um fundamental die Demokratie anzugreifen.

Hierzu haben wir Manuel Neumann und Axel Salheiser eingeladen. Manuel Neumann arbeitet als Politologe am Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung und wird über die Zusammenhänge von AfD und deren Wählerschaft referieren. Axel Salheiser ist wissenschaftlicher Referent mit einem Schwerpunkt beim Thema Rechtsextremismus am Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft in Jena. Das „Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft – Thüringer Dokumentations- und Forschungsstelle gegen Menschenfeindlichkeit“ ist eine außeruniversitäre Forschungseinrichtung in Trägerschaft der Amadeu Antonio Stiftung. Er befasst sich insbesondere mit der Strategie der AfD, als „Volkspartei“ die Demokratie auszuhöhlen.

Drei Workshops am Nachmittag

Immer wieder geraten Antifaschist*innen oder andere, Nazis nicht genehme Aktive in den Fokus von Rechten und werden von diesen angegangen. Das kann von Beleidigungen bis hin zu Morddrohungen reichen. Wir möchten mit Betroffenen aus der Region erörtern, welche Erfahrungen sie gesammelt haben, aber auch welche Strategien im Umgang es gibt und wie auch Nicht-Betroffene agieren können.

Inhaltlich hat die AfD mit der Leugnung der Notwendigkeit von Klimaschutz eines ihrer neuen Hassobjekte ausgemacht: die Fridays-for-Future–Bewegung. Herausragendes Streitobjekt in Mannheim ist hierbei das Kohle verstromende Großkraftwerk.

Auch an praktischer Betätigung soll es nicht fehlen. Wir entwerfen antifaschistische Motive, Fotos, Logos u.ä. und bedrucken damit Shirts oder Rucksäche vor Ort.

Wir sind fest davon überzeugt, ein Zurückdrängen der Rechten ist möglich. Es bedarf jedoch eines langen Atems und einer unmissverständlichen Haltung  gegen extrem rechte Vorstellungen und Aktivitäten. Mit der antidemokratischen AfD und ihren Vertreter*innen gibt es keinerlei Gemeinsamkeiten. Dafür sind wir organisiert und vernetzt und dafür veranstalten wir auch diesen Kongress.

Kongressablauf

ab 9.30 Uhr Einlass

10.00 Uhr Kongresseröffnung / Begrüßung

10.15 Uhr Vortrag von Manuel Neumann vom MZES „Die AfD und ihre Wählerschaft“

11.30 Uhr kurze Pause und im Anschluss: antifaschistische Lieder der IGM-Songgruppe „Jede Stimme zählt“

12.00 Uhr Vortrag von Axel Salheiser vom IDZ „Die AfD auf dem Weg zur Volkspartei? Herausforderungen für die Demokratie“

13.30 Uhr Mittagspause

14.00 Uhr Workshops

ca. 16.00 Uhr Ende des Kongresses

 

Workshops

1: Von Beleidigungen bis Morddrohungen: was erleben Antifaschist*innen und was sind Strategien im Umgang?

Immer wieder geraten Antifaschist*innen oder andere, Nazis nicht genehme Aktive in den Fokus von Rechten und werden von diesen angegangen. Das kann von Beleidigungen bis hin zu Morddrohungen reichen. Wir möchten mit Betroffenen aus der Region erörtern, welche Erfahrungen sie gesammelt haben, aber auch welche Strategien im Umgang es gibt und wie auch Nicht-Betroffene agieren können. Mit dabei sind u.a. Ramona Ambs (Schriftstellerin und ehemalige Journalistin aus Heidelberg), Gerhard Fontagnier (Stadtrat von Bündnis 90/Die Grünen im Mannheimer Gemeinderat), Christian Ratz (freier Fotojournalist und Linken-Politiker in Frankenthal), es moderiert Mareile große Beilage.

2: Die AfD will gegen die „Klimahysterie“ punkten – neues Hassobjekt: die Fridays-for-Future-Bewegung

Vertreter*innen der Mannheimer Fridays for Future Gruppe werden berichten, wie AfD und andere Rechte gegen Klimaaktivist*innen hetzen und wie sich dagegen gewehrt werden kann. Mitarbeiter*innen des GKM berichten vom Versuch der AfD, rechte Propaganda im Betrieb zu platzieren. Hierzu werden wir auch ein Flugblatt der AfD analysieren. Gemeinsam soll diskutiert werden, wie wir dem argumentativ begegnen und wie wir uns bei Angriffen von rechts solidarisch unterstützen können – auch wenn wir in manchen Fragen unterschiedlicher Meinung sind.

3: Textile Druckwerkstatt

Bei dem Workshop „Textile Druckwerkstatt“ könnt ihr mit Hilfe einer Siebdruckmaschine eure eigenen Jutebeutel bedrucken. Es stehen 2-3 Motive zur Auswahl. Die bedruckten Beutel könnt ihr im Anschluss direkt mit nach Hause nehmen.

 

Anmeldung erforderlich
Anmeldeschluss: 10. März 2019
>> zur Anmeldung per Onlineformular